Julia Lubitz, Studentin an einer Pädagogischen Hochschule (Deutschland)
Schon vor Beginn meines Studiums habe ich sehr viel mit Kindern und Jugendlichen in verschiedenen Bereichen zusammengearbeitet:
Solche Schwierigkeiten ergeben sich bestimmt auch im Schulunterricht. Ich bin mir also der Anforderungen im Lehrerberuf durchaus bewusst. Aus meinen Erfahrungen mit Kindern und Jugendlichen habe ich aber auch gelernt, dass junge Menschen ein offenes und zumeist glückliches Bild unserer Welt haben. Ihre Begeisterung für neues Wissen und für neue Erfahrungen lassen auch den Lehrenden im Herzen jung bleiben.
Ich studiere im zweiten Semester, bin erst seit einem Jahr aus der Schule raus. Ich habe demnach noch ein sehr genaues Bild von meinen ehemaligen Lehrern. Es gibt Lehrer, an die ich mich gerne erinnere, aber auch solche, die man eher vergessen möchte. Und auch in den Vorlesungen an der Pädagogischen Hochschule erlebe ich unterschiedliche Lehrpersonen. Die einen entsprechen meinen Vorstellungen, andere nicht. Zum Teil liegt es an ihrer Persönlichkeit, aber es liegt auch am Umgang mit den Schülern bzw. Studenten und an den Unterrichtsmethoden. Einseitigkeit wie Frontalunterricht macht das Lernen häufig langweilig und monoton. Diese Erfahrungen fördern mein Interesse, möglichst viele Unterrichtsmethoden zu erlernen.
Auf der Internetseite von CCT-Career Counselling for Teachers konnte ich einiges zu meiner Entscheidung für den Lehrerberuf in Erfahrung bringen. Als ich die Fragebögen beantwortete, ist mir aufgefallen, wie schwierig eine Selbsteinschätzung ist. Im Selbsterkundungsverfahrens zu den pädagogischen Vorerfahrungen wurde mir jedoch bestätigt, dass ich ein realistisches Bild meiner pädagogischen Fähigkeiten habe. Nach der Auswertung der Tests bin ich mir sicher, den richtigen Studiengang gewählt zu haben. Das Ergebnis bestärkt mich in meiner Entscheidung, den schwierigen Weg des Lehrerberufes zu gehen.
Der Lehrerberuf erwartet von mir, dass ich Kinder für weiterführende Schulen oder für eine Berufsausbildung vorbereite. Doch dies allein ist weder dem Dienstgeber noch mir genug: Ich sehe mich in meiner späteren Rolle nicht nur als Lehrende von Fachwissen, sondern auch als Vermittlerin von Normen und Werten. Mir ist bewusst, dass nicht immer alles erfolgreich funktionieren wird, sondern dass ich auch in gewissen Situationen scheitern werde. Dazu gehören nicht nur Schüler, die eventuell ein Klassenziel nicht erreichen, oder ein Schulausflug, der aus finanziellen Gründen ausfallen muss. Es gehört auch Fehlverhalten meinerseits dazu. Ich werde nicht immer mit allen Kollegen auskommen, Kinder eventuell falsch einschätzen oder Unterrichtsstunden ungünstig planen. Doch auch diese „Fehler” – oder besser „Erfahrungen” – bilden mich als Lehrer weiter: „Aus Fehlern lernt man!”